Mehr Frauen heißt mehr Erfolg!

MIR FÄLLT AUF…

Unsere Kolumnistin ist enttäuscht über die gescheiterte Quote. Aber empfiehlt, dranzubleiben. Denn gemischte Führungsteams lohnen sich für alle: Frauen, Männer, Unternehmen.

CATHARINA AANDERUD

 

Die Quote für Frauen in Führungsetagen ist vorerst gescheitert, sie wurde auf die vage Ebene des CDU-Wahlprogramms geschoben. Schade, denn wie wir aus Skandinavien wissen, ändert nur gesetzlicher Druck etwas an bestehenden Strukturen. Fragt sich, was passieren muss, um Frauen nach vorn zu bringen. Wichtigstes Ziel: eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer. Das setzt nicht nur flächendeckend qualifizierte und flexible Kinderbetreuung voraus, die es so noch nicht gibt. Es erfordert vor allem eine neue Unternehmenskultur, einen Bewusstseinswandel, der Spitzenpositionen genauso wie Familienarbeit für beide Geschlechter als selbstverständlich ansieht.

 

Wir müssen lernen unsere Stärken besser zu kommunizieren!

Hier gibt es noch viele Blockaden in den Köpfen von Entscheidern, die dies nicht mit ihrem traditionellen Frauenbild vereinen können. Solche Mentalitätsmuster zu überwinden heißt dicke Bretter zu bohren! Und aufseiten von uns Frauen: Wir müssen lernen, unsere Stärken und Erfolge besser zu kommunizieren! Noch nehmen wir uns wegen familiärer Verpflichtungen kaum Zeit für abendliches Networking, wo informelles Mentoring geschieht und Karrierekontakte hergestellt werden. So bleiben wir in den Machtzirkeln unbekannt! Last not least: Wie wäre es, wenn in den Unternehmen die Frage intensiver diskutiert würde, was für Frauen in Führungsetagen spricht? Das würde die Debatte ins Positive drehen: Unternehmen mit gemischten Führungsteams sind ökonomisch erfolgreicher – das ist durch zahlreiche Studien belegt! Sie werden in der Außenwirkung als kreativer und moderner wahrgenommen. Auf diese Wettbewerbsvorteile kann ein Unternehmen kaum verzichten!
 

emotion, Juli 2013